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Oktober 2003

Mit den Monaten ist vieles wieder aus dem Trümmerhaufen aufgetaucht. Ich sehe sie laufen, sehe ihre Handbewegungen, höre kleine „Bruchstücke“ ihrer Stimme, sehe ihre schöne Figur, ihre Reihe Leberflecken zwischen den Schulterblättern. Ich erinnere mich, wie sie oft auf ihrem Stuhl saß, immer einen Fuß unter einem Oberschenkel. Sie legte beim Hinsetzen immer zuerst ein Bein auf den Stuhl und setzte sich dann darauf. Sandra schrieb mit links und tat noch so einiges anderes mit der linken Hand und oft merkten wir an der Lage des Bestecks, dass wir das auch mal alle sein sollten – Linkshänder. Solche Bruchstücke kommen langsam wieder – Stück für Stück.

Ich verbringe Stunden mit ihren Bildern. Suche, vergrößere, bearbeite, sammle einfach alles, was ich noch finden kann. Im Nachhinein bin ich dankbar, schon immer recht gut Fotoalben für unsere Familie geführt zu haben. Bin auch dankbar für all die Bilder, die es bei Freunden gab, von denen wir nichts wussten. Heute erst erreichte mich ein Foto von einer Schulfreundin von Sandra, auf dem sie zwischen vielen anderen mit Tim zu sehen ist. Dankbarkeit – einfach nur Dankbarkeit. Ich sauge jedes Bild in mich auf. Ich sehe unsere Videofilme an, höre ihre glockenhelle Kinderstimme. Zeiten die wir gemeinsam hatten! 

Ich höre ihre Musik. Unsere Jungen hatten es mit Hilfe eines lieben Freundes geschafft, uns noch am Heiligabend vergangenen Jahres eine CD mit ihrer Lieblingsmusik zusammen zu stellen. Große Dankbarkeit! Was haben wir für wunderbare Jungen! Welch mitfühlende Freunde haben unsere Jungen. 

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Teil 4

       
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   

© I. Weinhold 2004

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