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12. Januar 2009

 

Ein liebevolles Gedicht von einem lieben Menschen

12. Januar 2009

Ich treffe dich dort
wo du nicht bist.
Wo es dunkelt ohne Nacht.
Wo mein Herz schwer trägt
an deiner Leichtigkeit.
Wo ich dich fassen möchte
ohne Grund.
Wo du bleibst nach jedem Abschied.
Wo dein Name fällt
aus dem Mund eines Fremden.
Ich treffe dich dort
wo du fehlst.

Ich vermisse dich mein Kind!
Die Arbeit hat wieder begonnen und ich fühle sie sehr schwer. Mir fehlt die Leichtigkeit, wie vor Jahren noch. Ich möchte am liebsten mich mit meinen Lieben verkrieche, in einem “Schnecken”-Haus, und die Kleinen beim Wachsen beobachten. Irgendwann in den letzten Jahren habe ich Kraft verloren, auf dem Weg in meiner Trauer, auf dem Weg um ein Fünkchen Gerechtigkeit. Wenn mein Tag beendet ist, spüre ich die Schwere auf den Schultern. Mein geliebtes Kind, immer wieder wüsste ich gern, wie du heute wärst, wie du aussehen würdest, wie du dich anfühlen würdest. Ich kann mir deine Haut ins Gedächtnis rufen, deine aneinandergereihten Flecken zwischen deinen Schulterblättern, deine langen Finger. Darüber freue ich mich sehr, dass das noch geht. Ich wünschte nur, ich könnte noch mal deine Stimme hören. Das tut wirklich weh.
In den letzten Nächten waren wir oft spazieren. Der Vollmond strahlte die schneebedeckten Felder, die vereisten Gräser und Bäume an. Es war ein Funkeln und Glitzern, wie ich es noch nie sah. Jedenfalls nicht mit solchen aufwallenden Gefühlen wie in den letzten Nächten. Es war einfach wunderschön und ich fühlte dich ganz nah. Ich liebe dich mein Kind. Ich vermisse dich jeden Tag, jede Nacht aufs neue.

Deine Mama

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© I. Küster 2008

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